Elektromobilität für alle: Warum der VW ID.1 ein Gamechanger werden könnte
Volkswagen hat in den letzten Jahren ein ehrgeiziges Ziel verfolgt: Die Elektromobilität für eine breite Masse erschwinglich zu machen. Nun kommt der nächste große Schritt – der VW ID.1. Ein vollelektrisches Einstiegsmodell, das den Markt revolutionieren könnte. Die aktuelle Pressemeldung aus Wolfsburg gibt uns einen ersten Einblick in das neue Elektroauto für rund 20.000 Euro. Was steckt dahinter? Wir werfen einen Blick auf die Pläne des Herstellers, das Design, die Technik und was der ID.1 für den Markt bedeutet.
Volkswagen treibt die Elektromobilität voran
Volkswagen-CEO Thomas Schäfer machte auf der jüngsten Betriebsversammlung in Wolfsburg deutlich, dass der Konzern mit dem VW ID.1 einen weiteren Meilenstein setzen will. Das Ziel: Elektromobilität für alle. „Ein erschwinglicher, hochwertiger, profitabler E-Volkswagen aus Europa für Europa: Das ist die Champions League des Automobilbaus!“, erklärte Schäfer.
Das Einstiegsmodell ist Teil einer neuen Strategie von Volkswagen, die sich auf preiswerte Elektroautos konzentriert. Zusammen mit der Serienversion des ID.2all bildet der ID.1 die Basis einer neuen elektrischen Kleinwagen-Familie. Beide Modelle werden auf einer weiterentwickelten Version des Modularen E-Antriebsbaukastens (MEB) aufbauen und sollen hohe Effizienz mit kostengünstiger Produktion kombinieren.
Was wissen wir über das Design des VW ID.1?
Bei der Betriebsversammlung in Wolfsburg durften die Mitarbeiter bereits einen Blick auf das Design des ID.1 werfen – noch vor der breiten Öffentlichkeit. Konkrete Bilder gibt es noch nicht, doch es ist davon auszugehen, dass Volkswagen das bekannte ID-Design beibehält: Sanfte Rundungen, klare Linien und eine freundliche, moderne Front. Der ID.1 wird sich vermutlich an bisherigen ID-Modellen orientieren, dabei aber kompakter und städtetauglicher ausfallen.
Die Länge des ID.1 wird voraussichtlich rund 3,80 Meter betragen, was ihn in die Klasse eines VW Polo oder eines e-Up! einordnet. Damit wäre er ideal für den Stadtverkehr geeignet – klein genug für enge Parkplätze, aber groß genug für den Alltag.
Technik: Was kann der ID.1?
Technisch basiert der VW ID.1 auf einer weiterentwickelten Version des MEB-Plattform, die speziell für kleinere Fahrzeuge optimiert wurde.
- Reichweite: Erwartet wird eine Batterie mit etwa 40 kWh, die eine Reichweite von über 300 Kilometern ermöglicht. Damit wäre der ID.1 perfekt für den urbanen Raum und den täglichen Pendelverkehr.
- Antrieb: Vermutlich setzt VW auf einen Frontantrieb, da dies bei kleinen Stadtfahrzeugen oft die effizientere Wahl ist.
- Ladezeiten: Noch gibt es keine offiziellen Angaben zur Ladeleistung, aber eine Schnellladefunktion mit mindestens 100 kW wird erwartet.
- Plattform: Die neue Evolutionsstufe des MEB soll kostengünstiger produziert werden können – ein wichtiger Faktor für den angepeilten Preis von 20.000 Euro.
Der Preis: Ist Elektromobilität für alle wirklich möglich?
Mit einem Startpreis von rund 20.000 Euro würde der ID.1 in direkte Konkurrenz zum Dacia Spring treten, der aktuell als eines der günstigsten Elektroautos gilt. Volkswagen setzt aber nicht nur auf einen niedrigen Preis, sondern auch auf Qualität und Wertigkeit.
Ein solches Preisniveau zu erreichen, ist jedoch eine Herausforderung. VW plant daher eine hohe Standardisierung und die Nutzung günstigerer LFP-Batteriezellen, die ohne teure Rohstoffe wie Kobalt auskommen. Zudem könnte die Produktion des VW ID.1 in einem europäischen Werk erfolgen, um Transportkosten und Zölle zu minimieren.
Wolfsburg als Zentrum der Innovation
Volkswagen-CEO Thomas Schäfer betonte, dass Wolfsburg das Herzstück der Marke bleibt. Mit der Verlagerung der Golf-Produktion nach Mexiko entsteht Platz für neue Technologien. Die Halle 54 des Werks soll zur modernen Produktionsstätte für den elektrischen Golf-Nachfolger und den T-Roc werden. Zudem wird die Scalable Systems Platform (SSP) dort entwickelt – eine neue, hochskalierbare Elektro-Plattform, die den MEB langfristig ablösen soll.
Die Zukunft des Volkswagen-Stammwerks scheint damit gesichert zu sein. Daniela Cavallo, Vorsitzende des Gesamt- und Konzernbetriebsrats, unterstrich die Bedeutung Wolfsburgs als Entwicklungs- und Produktionsstandort: „Die Technische Entwicklung wird mit der konzernweit genutzten SSP-Plattform Pionierarbeit für alle anderen Pkw-Marken leisten.“
Fazit: Der VW ID.1 als Gamechanger?
Volkswagen geht mit dem ID.1 einen mutigen, aber nötigen Schritt. Ein erschwingliches Elektroauto unterhalb der 20.000-Euro-Marke könnte die Elektromobilität auf ein neues Level heben.
Allerdings bleiben noch einige Fragen offen:
- Wird Volkswagen den Preis wirklich halten können?
- Wie sieht die finale Serienversion aus?
- Wie wird sich der ID.1 gegen etablierte Kleinwagen mit Verbrennungsmotor behaupten?
Sicher ist: Die Weltpremiere der Serienversion ist für 2027 geplant, das Showcar gibt es bereits im März zu sehen. Es bleibt also spannend! Volkswagen setzt mit diesem Modell ein klares Zeichen und zeigt, dass Elektromobilität nicht nur für die Oberschicht gedacht ist. Der VW ID.1 könnte tatsächlich das Elektroauto für alle werden.
Foto/Quelle: Volkswagen AG